Hilfe für Massarankissidou

FASSO TA – eine feierliche Zusammenkunft in Massarankissidou

FASSO TA

Wir haben Massarankissidou im Januar zur FASSO TA besucht. Erfahren Sie in diesem Beitrag mehr über das neue Fest.

Was bedeutet FASSO TA?

Die FASSO TA ist ein Volksfest in Massarankissidou, das vom 20. bis 23. Januar erstmalig stattgefunden hat. Der Name bedeutet übersetzt „ins Dorf gehen“. Bei der FASSO TA kommt die Dorfbevölkerung mit ursprünglich aus Massarankissidou stammenden Angehörigen zusammen. Dazu müssen Sie wissen: In der Kultur Waldguineas wird die Siedlung, aus der der Vater stammt, als besonderer Ort verehrt. Manche Verwandte haben jedoch schon vor Generationen das Dorf verlassen, um ihr Glück anderswo zu versuchen. Sie haben zumeist keinen oder nur noch losen Kontakt zum Dorf – die Kinder und Kindeskinder der Weggezogenen kennen Massarankissidou oft nur aus Erzählungen. Im festlichen Rahmen der FASSO TA reisen diese Menschen gemeinsam zu ihren kulturellen Wurzeln zurück. Der Zweck des Festes ist es ebenso, über die Zukunft des Dorfes zu entscheiden. Dabei geht es auch um unsere Entwicklungsprojekte. Die Idee zur FASSO TA entstand bereits 2018 im Rahmen des Gründungsvorhabens von Juciel.

Juciel auf der FASSO TA

An der diesjährigen FASSO TA nahmen neben den Dorfbewohnern mehr als 80 ursprünglich aus Massarankissidou stammende Menschen teil. Natürlich waren auch wir dabei: Seitens Juciel besuchten unser guineisches Gründungsmitglied Justin Kissi Camara sowie unserer ehrenamtlicher Helfer Kémo Camara aus Conakry das Fest.

Hilfsorganisation – Justin
Justin Kissi Camara
Hilfsorganisation – Kemo
Kémo Camara

Justin und Kémo haben unsere NGO auf der FASSO TA vorgestellt und die Besucher mit den Zielen von Juciel vertraut gemacht. Die beiden berichteten von den Bemühungen unserer deutschen Mitglieder, finanzielle Mittel für Massarankissidou zu mobilisieren. Ebenso kamen unsere ersten Erfolge, wie die seit Oktober über Juciel finanzierte Lehrkraft und die Wiederaufnahme des Schulunterrichts zur Sprache. Die Dorfgemeinschaft bat darum, allen Spendern und Unterstützern von Juciel ihre höchste Dankbarkeit auszurichten.

Die Planung unserer nächsten Schritte

Justin und Kémo haben neue Entwicklungsmaßnahmen angesprochen und den aktuellen Bedarf im Dorf ermittelt: Oberste Priorität hat für die Bevölkerung nach wie vor der Bau einer Trinkwasserversorgung. Denn die einzige Wasserquelle ist immer noch der fast einen Kilometer weit entfernte Bach. Unsere Repräsentanten erläuterten, dass wir für unser Wasserprojekt derzeit auf der Suche nach einem geeigneten Projektpartner sind und bereits Spenden für das Projekt sammeln.

Im Rahmen der FASSO TA wurde auch der Zustand der von der Dorfgemeinschaft gebauten Schule untersucht:

Schulunterricht in Massarankissidou
  • Das Lehmgebäude wurde vor etwa zwanzig Jahren errichtet. Es ist mittlerweile stark baufällig und weist viele Risse auf – eine der schrägen Wände wird wohl bald nachgeben.
  • Die Dachziegel sind verrostet und an mehreren Stellen durchlöchert. Auch die improvisierten Fenster und Türen aus Holz können Regen und Feuchtigkeit nicht abhalten.
  • Die Schule hat keinen Boden und ist über die Jahre abgesunken. Dadurch sitzen die Kinder in der Regenzeit im Schlamm – und das eng gezwängt, da es nicht genug Tischbänke gibt.
  • Es gibt keine Toilette: Die Kinder müssen in den Busch gehen.
  • Auch Schulmaterialien wie Stifte, Papier und Bücher sind entweder gar nicht oder nur noch geringfügig vorhanden.

Gemeinsam mit der Dorfgemeinschaft wurde langfristig der Bau einer neuen Schule diskutiert – ein stabiles Zementgebäude mit ausreichend großen Räumlichkeiten, Schulmaterialien, richtigen Möbeln sowie einer Latrine für Jungen und Mädchen. Diesbezüglich erarbeiten wir aktuell einen ersten Projektplan. Und selbstverständlich würde sich die Dorfgemeinschaft mit den ihr zur Verfügung stehenden Mitteln (u. A. mit der Beschaffung von Sand, Kies und Holz) an dem Bau beteiligen.

Da die zwölf derzeitigen Tischbänke in der Schule fast auseinanderfallen, hat Justin bei seinem Besuch Mittel aus unserem Spendenetat bereitgestellt, um deren notdürftige Reparatur zu veranlassen. Weiterhin unterstützte er die Dorfgemeinschaft in behördlichen Angelegenheiten – unter anderem bei der Aufnahme der Kinder im amtlichen Schulregister. Ein Zeichen setzte er gemeinsam mit der Dorfbevölkerung durch den Kauf von drei Stoffen in den Farben Rot, Gelb und Grün. Aus diesen wurde die guineische Nationalflagge gefertigt, die nun an jedem Schultag vor der Dorfschule gehisst wird.

Wir helfen Massarankissidou – machen Sie mit!

Unser Besuch bei der FASSO TA hat gezeigt: Die Dorfgemeinschaft steht absolut hinter Juciel und ist uns für unsere freiwillige Entwicklungszusammenarbeit unendlich dankbar. Tragen auch Sie dazu bei: Mit einer Spende helfen Sie uns, grundlegende kommunale Infrastrukturen wie den Bau eines neuen Schulgebäudes in Massarankissidou zu realisieren.