Unsere Gründungsmitglieder Elisabeth Bingel und Klaus Kühn berichteten über das Leben in Guinea. Mehr über den öffentlichen Reisevortrag lesen Sie hier.
Unsere Reise durch Guinea hat bei unseren Mitgliedern einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Und die gesammelten Erlebnisse teilen wir gern. Am 03.Mai 2018 haben unsere Gründungsmitglieder Elisabeth Bingel und Klaus Kühn deshalb über die Reise referiert. Unter dem Motto „Wasser für Massarankissidou“ standen die Türen des Bruno-Taut-Ladens jedem Interessierten offen – die Galerie in Berlin-Zehlendorf war bis auf den letzten Platz besetzt.
Spannende Einblicke: Der Alltag in einem Entwicklungsland
Vier Wochen Guinea und mehr als 2.000 zurückgelegte Kilometer – für Elisabeth Bingel und Klaus Kühn gab es einiges zu berichten. Sie haben mit ausgesuchten Fotos aus erster Hand geschildert, was sie in der westafrikanischen Republik erlebt haben. Der Vortrag war kein Urlaubsbericht, denn Gastgeber der Reise war die Familie Camara in Guinea selbst. Elisabeth Bingel und Klaus Kühn haben privat bei Familienmitgliedern der Camaras gewohnt und hatten so zahlreiche Gelegenheiten den Alltag in den verschiedenen gesellschaftlichen Schichten des Landes hautnah mitzuerleben. Dadurch konnten sie dem Publikum im Bruno-Taut-Laden einen viel tieferen Einblick in die Kultur des Landes geben, als dies einem normalen Touristen möglich gewesen wäre.
Fakten, Anekdoten und Diskussionen über Guinea
Beginnend mit ihrem Aufenthalt in der Hauptstadt Conakry über den Zwischenstopp in der Kleinstadt Macenta bis hin zum Besuch des Dorfes Massarankissidou erzählten die Vortragenden über das facettenreiche Leben in einer für Mitteleuropäer doch sehr fremden Welt. Sie berichteten über die Hinterlassenschaften aus der Kolonialzeit, die lebendigen Märkte und den Alltag, der in Guinea hauptsächlich außerhalb des Hauses auf der Straße stattfindet. Den Vortragenden war dabei der Dialog mit dem Publikum wichtig: Fragen konnten die Zuhörer direkt stellen, wodurch sich auch während des Veranstaltungsverlaufs interessante Diskussionen entwickelten.
Eine Stellungnahme zu den Problemen im Land
Neben einer Vorstellung der bunten und vielfältigen Welt Guineas wiesen Elisabeth Bingel und Klaus Kühn natürlich auch auf die Probleme im Land hin. Denn die Republik gehört zu den ärmsten Staaten der Welt, und viele Dinge, die in Deutschland selbstverständlich sind, gibt es in Guinea nicht. Angesprochen wurde unter anderem die angespannte wirtschaftliche Situation. Die Referenten gingen auf Beispiele aus Conakry und Macenta ein und machten deutlich, wie schwer es für die Einheimischen in Guinea ist, auskömmlich zu leben. Zudem berichteten sie über die praktisch nicht vorhandene Abfallwirtschaft und zeigten alarmierende Aufnahmen. Ebenfalls zur Sprache kamen die größtenteils katastrophalen Straßenverhältnisse auf der Fahrt ins Landesinnere.
Projektvorstellung: Wasserversorgung in Massarankissidou
Einen besonderen Stellenwert in der Präsentation hatte das Dorf Massarankissidou. Schließlich war der Besuch der abgelegenen Siedlung das eigentliche Ziel der Reise. Elisabeth Bingel und Klaus Kühn zeigten Bilder und Videos von der Ankunft und dem Leben im Dorf und beschrieben ausführlich die Situation vor Ort. Viele Zuschauer waren ergriffen, als unter anderem von der Trinkwasserversorgung sowie der Bildungs- und Gesundheitssituation berichtet wurde. Dazu vorgestellt haben die Referenten unsere Arbeit im Dorf, die sie zusammen mit den anderen Teilnehmern der kleinen Reisegruppe absolvierten. Im Detail gingen sie dabei auf die Vorbereitungen für unser Projekt „Wasser in Massarankissidou“ ein.
Eine gelungene Veranstaltung mit leicht abgewandeltem Ende
Den Abschluss des Vortrags sollte eigentlich ein Spendenaufruf bilden. Dazu mussten Elisabeth Bingel und Klaus Kühn allerdings auf Probleme hinweisen, die zurzeit im Zusammenhang mit der Anerkennung unserer Hilfsorganisation bestehen. Sie erklärten, dass wir Spendengelder momentan noch nicht einsetzen können, da die Regierung nach wie vor eine Akkreditierung blockiert. Jedoch konnte dies die meisten Besucherinnen und Besucher nicht davon abhalten, Juciel unterstützen zu wollen. Wir bedanken uns herzlich für die erhaltenen Spenden und das entgegengebrachte Vertrauen. Die insgesamt gespendeten 230 € werden, sobald Juciel in Guinea anerkannt ist, unverzüglich für das Wasserprojekt in Massarankissidou eingesetzt.
Weitere Veranstaltungen folgen
Am Ende der Veranstaltung wurde mehrfach der Wunsch geäußert, die Aktion zu wiederholen. Denn den Termin konnte nicht jeder Interessent wahrnehmen und somit nicht die Chance erhalten, aus erster Hand mehr über das Alltagsleben in einem Entwicklungsland wie Guinea zu erfahren. Wir freuen uns sehr über das Interesse an Westafrika und werden deshalb weitere Vorträge in naher Zukunft in Berlin und Bremen veranstalten. Auf den nächsten Termin dazu machen wir Sie natürlich rechtzeitig über unsere Website und unseren Newsletter aufmerksam.